Lohn, Mitsprache und Bildung – dies sind wichtige und oft heiß diskutierte Themen, die die Beschäftigten von Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) bewegen. Im September 2023 wurde ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Auftrag gegebener Forschungsbericht zum Entgeltsystem in den Werkstätten veröffentlicht. Das hat die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG)-Werkstatträte Schleswig-Holstein e.V. dazu veranlasst, die Aktion #WirVerdienenMehr ins Leben zu rufen. In vier Kurzfilmen kommen die Betroffenen selbst zu Wort und beziehen Stellung zu den Inhalten der Studie.
“Selbstbestimmt arbeiten“ greift die ursprüngliche Rolle der Wbfm als unterstützendes Element bei der (Wieder)eingliederung auf dem 1. Arbeitsmarkt und deren Bedeutung als soziales Umfeld auf.
In “Ein Lohn zum Leben“ kommt die Forderung nach einem vereinfachteren Lohnsystem zum Ausdruck, das ein Leben ohne Grundsicherung und über dessen Niveau sichern soll.
„Echte Chancen mit Bildung“ spricht sich für eine Ausweitung des beruflichen Bildungsangebotes aus, das auch auf dem 1.Arbeitsmarkt Anerkennung finden muss.
„Nicht über uns ohne uns“ zeigt: Die Botschaft ist klar, die Werkstätten müssen erhalten bleiben. Aber es muss sich auch etwas ändern, und zwar unter Miteinbeziehung der Beschäftigten, denn die sind die Experten für ihre Belange.
Mit Hilfe einer Postkarten-Aktion will die LAG Schleswig-Holstein erreichen, dass die Appelle in diesen Filmen auch bei den richtigen Adressaten ankommen. Interessierte sind aufgerufen, diese Karten, auf denen sich QR-Codes mit Links zu den Videos befinden, an „Politik und weitere Verantwortliche“ zu schicken; die Druckvorlage findet man hier.
Ursprünglich bezog sich die Kampagne nur auf die politische Landschaft in Schleswig-Holstein, doch mittlerweile haben auch andere LAGs – so auch in Baden-Württemberg – die Aktion aufgegriffen und beteiligen sich an der bundesweiten Verbreitung dieser Postkarten.