Wie kann Menschen mit komplexen Behinderungen eine Teilhabe im Sozialraum außerhalb der Werkstatt ermöglicht werden? Damit setzt sich die HWK seit einiger Zeit auseinander. Vor wenigen Monaten hat der Förder- und Betreuungsbereich (FuB) am HWK-Standort Ettlingen einen ersten Praxisversuch gestartet:

Jeden Donnerstag machen sich zwei junge Menschen aus dem FuB gemeinsam mit zwei Fachkräften auf den Weg ins benachbarte Gartencenter Iben, um dort für eine Stunde mitzuarbeiten. Dort topfen sie Pflanzen um, räumen Material weg oder fegen die Pflanztische. Wenn der kleine Arbeitstrupp eintrifft, ist für ihre Arbeit schon alles vorbereitet. Nach dem Motto „Alles kann – nichts muss“ wird ohne Leistungsdruck gearbeitet. Eine Vergütung gibt es nicht und auch sonst sind keine bürokratischen Hürden für den Einsatz zu überwinden. Die beiden Fachkräfte assistieren, wo es nötig ist. Für Heiko Iben war es keine Frage, das Anliegen des FuB Ettlingen zu unterstützen: „Ich finde das super!“

Für die beiden „FuB-ler“ ist die Ankündigung „Wir gehen zu den Blumen“ ein Grund zur Freude. Sie genießen die mit ihrer Arbeit verbundene Anerkennung und sind stolz auf ihre Leistung. „Das habe ich gemacht!“ ist ein Ausspruch, der nach erfolgreichen Arbeitsschritten immer wieder zu hören ist.

Die HWK plant weitere Versuche dieser Art auch an den anderen FuB-Standorten in Neureut, Hagsfeld und Rheinstetten. Gefragt sind Betriebe, die Unterstützung bei einfachen Tätigkeiten brauchen können, beispielsweise beim Einsammeln und Entsorgen von Altglas und Altpapier, Post wegbringen, Verteilen von Flyern, Reinigen von Schildern, Zerreißen von Kartons, Serviettenfalten für Restaurants, Hundeausführen, Aussortieren fehlerhafter Teile, Staubsaugen in Handwerksbetrieben oder Regale auffüllen.


Foto:
HWK/Petra Fliege