Sich verständigen können, ist eine wesentliche Voraussetzung für Teilhabe in allen Lebensbereichen. Unterstützte Kommunikation (UK) bietet vielfältige Möglichkeiten der Teilhabe für Menschen, die sich lautsprachlich wenig oder gar nicht ausdrücken können. Sie ist aus dem Alltag der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften nicht mehr wegzudenken.
Teil 2:
Wenn Hände sprechen – Gebärdensprache und alternative Zeichen
Vom Einsatz der Gebärdensprache bis hin zu individuellen Gesten. Erfahren Sie, wie Kommunikation über die Hände Menschen mit Behinderung dabei unterstützt, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu äußern.
Für viele Menschen mit komplexen Behinderungen ist die verbale Kommunikation eine große Herausforderung oder gar nicht möglich. Für sie bieten Gesten und Gebärden, eine wertvolle Möglichkeit, sich auszudrücken und aktiv am Alltag teilzunehmen.
Im Förder- und Betreuungsbereich setzt man die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ein, die durch individuelle Gesten ergänzt wird. Die Nutzer*innen sind dadurch in der Lage, Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle zu äußern, was zum einen den zwischenmenschlichen Kontakt positiv beeinflusst, und zum anderen das individuelle Selbstbewusstsein und die Selbstbestimmung fördert. Jeden Monat lernen die Menschen im FuB Ettlingen daher zwei neue Gebärden hinzu.
Bodysigns werden bei taubblinden Menschen eingesetzt, und bezeichnen die Kommunikation über Berührungen am Körper z.B. durch Tippen, Streicheln oder Klopfen. Sie sind allerdings standardisiert und oft zu abstrakt, um sie im Kontakt mit Menschen mit komplexen Behinderungen anzuwenden.
Gegenstände als Kommunikationsmittel sind äußerst vielseitig: sie kommen zum Einsatz, wenn die verbale und visuelle Sprache ein zu abstraktes Medium ist. Sie symbolisieren Ereignisse oder vermitteln Eigenschaften; z.B. kann ein Becher für Trinken stehen oder ein rotes und ein grünes Kärtchen können Zustimmung bzw. Ablehnung ausdrücken. Die Verwendung von Objekten ist eine flexible Methode, die individuell angepasst werden kann.
Das war der zweite Teil unserer Serie über Unterstützte Kommunikation. Nächstes Mal geht es um Symbole. Alle bisherigen Beiträge finden Sie hier.
Text und Foto: Sigrid Hohn