Fünf Gruppenleiter*innen der HWK haben im vergangenen Jahr ihre Ausbildung zur geprüften Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung (gFAB) erfolgreich abgeschlossen.
Die Gruppenleiter*innen und -leiter einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung haben eine anspruchsvolle Aufgabe: Sie fördern die Beschäftigten mit Behinderung, damit diese ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können, mit dem Ziel einer Beschäftigungsaufnahme auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig müssen sie gewährleisten, dass Aufträge für Kunden aus der Werkstatt termingerecht und in der geforderten Qualität umgesetzt werden. Dafür müssen sie die Arbeitsplätze der Menschen mit Behinderung anpassen und die Arbeitsprozesse gemäß den Fähigkeiten der einzelnen aufsetzen.
Wenn sich Menschen auf diese spannende wie herausfordernde Tätigkeit bewerben, haben sie meist einen technischen oder handwerklichen Beruf, den sie in der freien Wirtschaft ausgeübt haben. Die Fähigkeiten zur beruflichen Förderung erwerben sie dann im Rahmen einer zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildung zur geprüften Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung (gFAB). Diese umfasst insgesamt 800 Unterrichtseinheiten. Der Unterricht erfolgt berufsbegleitend und findet in Wochenblöcken statt. Der Abschluss erfolgt in Form einer dreiteiligen Prüfung (Projektarbeit, schriftliche Prüfungsaufgabe, schriftliche Abschluss).
Fünf Gruppenleiter*innen der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe (HWK) haben im vergangenen Jahr erfolgreich ihren Abschluss zur gFAB bestanden. Im Rahmen einer Feierstunde würdigte die Geschäftsleitung der HWK das außerordentliche Engagement und die hervorragende Leistung von Metallschlosserin Corina Finkbeiner (Gruppenleitung in der Werkstatttransfergruppe am HWK-Standort Ettlingen), Industriemeister Marvin Stemmler (Gruppenleiter am HWK-Standort Ettlingen), Maßschneidermeisterin Christina Anselm (bislang Leiterin der Textilwerkstatt am HWK-Standort Hagsfeld 2, seit März 2025 Bildungsbegleiterin der Fachgruppe Berufliche Bildung), Hauswirtschaftsleiterin Susanne Klein (Mitarbeiterin in der Fachgruppe Berufliche Bildung) und Meister im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hans-Joachim Vollmer (Mitarbeiter der Garten- und Landschaftsgruppe am HWK-Standort Grötzingen).
So unterschiedlich die Einsatzfelder der fünf Absolvent*innen sind, so übereinstimmend fällt ihr Resümee nach zwei Jahren Ausbildung aus: Der Blick für die Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten der Beschäftigten werde deutlich geschärft, dabei helfe das Wissen um Formen der Behinderungen und Krankheitsbilder und ihre Auswirkungen auf Verhalten und Leistungsmöglichkeiten. „Wenn man die Menschen richtig fördert, entwickeln sie ein vorher nicht erkanntes Potential!“ berichten alle fünf übereinstimmend und „jeder trägt den Wunsch, lebenslang zu lernen, in sich.“ Das trifft auch auf die fünf Absolventinnen zu, die bereits viele Jahre im Beruf sind und sich dennoch dem Druck und den Anforderungen einer anspruchsvollen Ausbildung ausgesetzt haben.
„Bitte tragt Eure Begeisterung und Eure Leidenschaft für die berufliche Bildung und Förderung in die Praxis unserer Werkstätten. Denn das sichert unsere Zukunft“, gab HWK-Hauptgeschäftsführer Michal Auen den fünfen im Rahmen der Feierstunde mit auf den Weg.
Text und Foto Andrea Sauermost
Foto von links nach rechts: Susanne Klein, Marvin Stemmler, Corina Finkbeiner, Hans-Joachim Vollmer und Christina Anselm.