„Augmented Realitiy“ erweitert die reale Umgebung durch virtuelle zwei- und dreidimensionale Elemente – oft unter Verwendung der Kamera eines Smartphones oder auch mit Hilfe der so genannten AR-Brille. (Im Gegensatz dazu schafft eine sogenannte VR-Brille eine komplette virtuelle Realität und blendet die reale Umgebung dabei aus).
Setzt man eine AR-Brille auf, so sieht man neben der realen Umgebung virtuell eingeblendete Elemente wie Anweisungen per Text, Anleitungen in Bildern bzw. Grafiken oder Videos. Der User kann sich mit Sprache oder auch „haptisch“ durch die Anweisungen navigieren, indem er beispielsweise die virtuellen Elemente mit den Fingern verschieben kann.
„Augmented Reality (AR) wird innerhalb der nächsten Jahre einen großen Wachstumsschub erleben und die Art und Weise, wie wir Arbeit und Wirksamkeit erleben, grundlegend verändern“, erklärt Daena Reif, Leiterin Technische Entwicklung und Vorrichtungsbau der HWK.
Seit Ende 2023 unterstützt die HWK Südstadt zwei Studierende des KIT und der Hochschule Karlsruhe bei deren Forschung zur barrierefreien Entwicklung der AR-Technologie. Dafür haben Malte Stellmacher und Valentin Knoben eine AR-Software zur Bedienung einer Tampondruck-Maschine in der HWK Südstadt programmiert. Damit können Beschäftigte ohne Hilfe eines Gruppenleiters den Arbeitsprozess bei der Einrichtung der Tampondruck-Maschine nachvollziehen. Das ist zumindest das Ziel.
Voraussetzung dafür ist, dass die virtuellen Anweisungen möglichst barrierearm sind. Das haben der Masterstudent Malte Stellmacher und Valentin Knoben, der dazu am KIT promoviert, kürzlich mit verschiedenen Menschen aus der HWK getestet. „Malte und Valentin haben mit Ihrer freundlichen und anerkennenden Art alle Beteiligten für die Reise in die virtuelle Welt begeistert, und die Teilnahmebereitschaft für die Tests, insbesondere unter den Beschäftigten, war unglaublich“ berichtet Uwe Schwarze, Betriebsstättenleiter der HW Südstadt.
Mit den zahlreichen Hinweisen werden die beiden Studenten die AR-Software nun so anpassen, dass sie für möglichst viele Beschäftigte anwendbar ist.
„Durch die Integration digitaler Verbesserungen in die reale Umgebung ermöglicht die AR-Brille nicht nur Menschen mit Behinderungen, Herausforderungen zu meistern, sondern fördert auch mehr Unabhängigkeit und Integration in die Gesellschaft“, ist Daena Reif überzeugt.
Die HWK wird in naher Zukunft in weitere AR-Brillen investieren, die dann u.a. im Bereich Tampondruck in der Betriebsstätte Südstadt zum Einsatz kommen werden.
Foto: Andrea Sauermost